Einen seriösen Katzenzüchter zu finden, ist manchmal gar nicht so einfach. In den Kleinanzeigen wimmelt es nur so von Anzeigen mit süßen Kitten, leider sind nur ein Teil davon von seriösen Züchtern, bei denen das Wohl der Katzen an erster Stelle steht. Vermehrer lassen sich normalerweise schnell daran erkennen, dass die Kitten keinen Stammbaum haben - meist wurden in solchen Fällen die Elterntiere als Liebhabertiere ohne Zuchtrecht gekauft, somit erhalten die Kitten keinen Stammbaum. Wenn schon bei der Anschaffung der Zuchttiere gespart wird, kann man sich ja vorstellen, dass die gesundheitlichen Tests, besonders die teuren jährlichen Untersuchungen, wahrscheinlich auch nicht durchgeführt werden. Mal ganz davon abgesehen, dass es sich hier um Betrug handelt.
Aber wie unterscheidet man nun einen seriösen Züchter von einem Züchter, der zwar seine Katzen legal als Zuchttiere gekauft hat und vielleicht auch bei einem Verein ist, dem es aber viel mehr um den Profit als um die Tiere oder den Zuchtfortschritt geht?
Ein paar Punkte, auf die es zu achten gilt:
Alle Zuchttiere und Kitten haben einen Stammbaum
Alle Zuchttiere sind auf genetische Erbkrankheiten getestet (PRA und PK), wurden auf PKD (Nieren) geschallt und werden jährlich von einem anerkannten Kardiologen HCM (Herz) geschallt - diese Befunde sollten auf Nachfrage vorgezeigt werden können.
Ein Züchter, der sich auf ein bis maximal zwei Rassen beschränkt, ist spezialisiert. Wer mehrere Rassen gleichzeitig züchtet, dem ist möglicherweise der Verkauf wichtiger als das Tierwohl.
Die Kitten werden frühestens mit 12 Wochen abgegeben und niemals in Einzelhaltung - es gibt keinen triftigen Grund, es früher zu machen, manche werden da leider sehr erfinderisch
Ist der Züchter in einem seriösen Verein, dann muss er dessen Auflagen erfüllen - einer der wichtigsten Punkte ist, dass Katzen nicht öfter als 3x in 24 Monaten werfen dürfen und sich dazwischen erholen dürfen.
Informieren Sie sich vorher über die Rasse- und Zuchtstandards der Katze, die Sie besichtigen wollen. Fragen Sie den Züchter diesbezüglich – züchtet er gemäß dem Rassestandard?
Eine Bengalkatze von einem seriösen Katzenzüchter kostet zwischen 1000 und 1800 Euro. Rassekatzen, die für wenig Geld verkauft werden, kommen wahrscheinlich nicht aus einer verantwortungsvollen Zucht. Außerdem locken seriöse Züchter nicht mit Dumpingpreisen, wer ein Kitten für unter 1000 Euro verkaufen kann, hat meist irgendwo gespart. Ein seriöser Züchter hat außerdem einen Fixpreis und wird sich nicht herunterhandeln lassen. Die einzelen Kitten können jedoch unterschiedlich viel kosten, je nach Qualität.
Ein seriöser Züchter gibt Kitten nur mit Kaufvertrag ab! Darin sollte Folgendes vermerkt sein: der registrierte Name, die Rasse, Abstammung und Angaben des Züchters zur Cattery. Bei Liebhabertieren steht oft im Vertrag, dass das Tier kastriert werden muss und nicht zur Zucht eingesetzt werden darf, der Stammbaum wird dann erst nach der Kastrationsbestätigung ausgehändigt.
Möchten Sie das Tier zur Zucht verwenden, müssen Sie es dem Katzenzüchter sagen. Das Kitten kostet dann wesentlich mehr. Ein seriöser Züchter wird nicht jedes seiner Kitten als Zuchttier verkaufen, er wird Sie fragen, worauf Sie besonderen Wert legen und dann mit Ihnen entscheiden, ob eines seiner Tiere mit Zuchtqualität diese Voraussetzungen erfüllt.
Wenn möglich, sollten sie die Cattery besuchen, um sich selbst ein Bild schaffen zu können. Seriöse Züchter haben nichts zu verbergen und sollten bei ihrem Besuch besonders auf Hygiene achten (Hände waschen, bevor sie die Katzen angreifen), um ihre Cattery zu schützen.
Alle Räume sollen hell und sauber sein. Klettermöglichkeiten, Schlafplätze und Rückzugsmöglichkeiten sollen vorhanden sein!
Alle Tiere haben Kontaktmöglichkeit zu anderen Katzen und/oder Menschen - auch der Zuchtkater! Es ist ein absolutes No-Go, wenn Katzen in einen Käfig oder den Keller weggesperrt werden.
Wenn Sie eine Katze aus einer solchen Haltung kaufen, müssen Sie mit Problemen rechnen z.B. dass die Katzen aggressiv, oder scheu sind, nicht in der Wohnung zu halten sind, da sie unsauber sind, oder Einrichtungsgegenstände zerstören usw. Hinzu kommt noch, dass Sie mit Ihrem Kauf solche Machenschaften noch weiter unterstützen. Kaufen Sie also nie eine Katze aus Mitleid!
Wie viele Katzen leben in der Zucht? Es sollen immer nur so viele Katzen gehalten werden, dass jedes Tier seine individuelle Aufmerksamkeit und Zuneigung erhält. Kleine Zuchten mit 3-5 Zuchtkatzen sind für Liebhaber empfehlenswert.
Sind alle Katzen gepflegt und gut genährt? Bengalen sind zwar schlanke, aber sehr muskulöse Katzen, sie dürfen keineswegs mager aussehen. Das Fell ist sehr seidig, weich und glänzend, Augen, Nasen, Ohren und Afterregion sollten sauber sein.
Wie verhalten sich die Katzen? Sind sie zutraulich und verspielt, eventuell scheu oder gar aggressiv? Es ist natürlich zu erwarten, dass die Katzen Ihnen nicht gleich zugehen werden - achten Sie deshalb darauf, wie sich die Katzen gegenüber dem Züchter verhalten.
Wie steht der Züchter zum Verkauf seiner Katzen? Ein guter Züchter wird Ihnen nicht "einfach so" eine seiner Katzen verkaufen. Er wird verschiedene Fragen an Sie haben, da er das bestmögliche Zuhause für jedes Kitten finden möchte. Es kann durchaus sein, dass ein Züchter Interessenten unter bestimmten Umständen ablehnt.
Was bringt ein Kitten alles mit in sein neues Zuhause?
Wurde es regelmässig entwurmt (wie oft)? Hat es eine Microchip? Bekommt man gewohntes Futter für die ersten Tage? Wie oft und wogegen ist es geimpft? Achten Sie darauf, dass das Kitten mindestens 2x gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche (Core-Vaccinations) geimpft ist, bevor sie es zu sich nach Hause holen.
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